Ausbildungssupervision
Konzept für begleitende Ausbildungssupervision in Gesundheits - und Heilberufen
Konzept
Begleitende Supervision praktischer und/oder theoretischer Ausbildungs- und Studienanteile zur Reflexion des beruflichen Handelns, der beruflichen Identität und Rolle des Einzelnen. Supervision soll dabei das Ausbildungskonzept durch Kompetenzerwerb, Qualitätserhaltung und individuelle Weiterentwicklung eigener Fähigkeiten und Kompetenzen bereichern.
Reflexion ist Teil eines selbstwirksamen Berufsverständnisses.
Bearbeitet, hinterfragt und gefördert werden Wechselwirkungen auf unterschiedlichen Beziehungsebenen: Die Person in Ihrem Beruf, die berufliche Rolle, Identität und Funktion und der Bezug zur Organisation/zur selbstständigen Tätigkeit.
Erreicht werden soll eine Erweiterung des beruflichen Handlungsspielraums, die Sicherung einer berufsbezogenen Professionalität, die Klärung, Stabilisierung und Gestaltung von Arbeitsbeziehungen und beruflichen Interaktionen.
Ziel ist es, den Einzelnen, das Team oder die Gruppe zu individueller und sozialer Selbstreflexion zu befähigen und darin zu unterstützen, um
- die Bildung, Entwicklung und Gestaltung einer beruflichen Identität und Professionalität innerhalb der Ausbildung zu fördern.
- die eigene berufliche Rolle selbstkritisch zu hinterfragen und dadurch zu festigen.
- individuelle persönliche Fähigkeiten und Kompetenzen im Berufsbezug kennenzulernen und weiterzuentwickeln.
- das eigene berufliche Handeln für eine gesunde work-life-balance und zur eigenverantwortlichen Psycho-Hygiene zu reflektieren.
- Unsicherheiten zu klären und zu stabilisieren.
- gerade in der Ausbildung häufiger Stress auslösende und belastende Situationen zu reflektieren und zu entlasten.
- berufsfeld bezogene Spannungsfelder wahrnehmen zu lernen und in einem individuellen Wohlbefinden damit umzugehen: z.B.:
Gesundheit und Krankheit
Selbstwirksamkeit und Abhängigkeit
Geben und Nehmen
gewünschte Empathie und geforderte Abgrenzung
Bedürftigkeit und Allmacht
Hilfe und Hilflosigkeit
Leistungsanforderung und individuelle Bewältigungsmöglichkeit
- die tägliche Arbeit und den professionellen Umgang mit Klienten zu hinterfragen, um „blinde Flecken“ zu vermeiden.
- den Umgang mit Einzelschicksalen zu reflektieren und in der Supervision von Fallbeispielen neue Impulse zu gewinnen
- die gemeinsame Arbeit im Team oder der Lerngruppe zu reflektieren, um gemeinsame Projekte und Aufgaben umzusetzen, Konfliktfelder zu vermeiden oder zu sanieren und eine achtsame Kommunikationskultur zu pflegen und zu gestalten.
Supervision wird in diesem Kontext sowohl als Einzelsupervision, als auch als Team- oder Gruppensupervision angeboten. Rahmenbedingungen, Setting und inhaltliche Konzeption richten sich nach den Anforderungen und Zielen des/der Auftraggeber/s. Das/die Coaching/Supervision kann sowohl stundenweise, als auch tagesweise durchgeführt werden.
Denkbare Vorschläge sind:
- Stundenweise als regelmäßig begleitender Supervisionsprozess einer Ausbildungsgruppe von Schülern. Regelmäßig integriert in den Lehrplan im Bereich Reflexion der Ausbildungspraxis und Psychohygiene. Auch das Miteinander im Ausbildungskontext kann Thema sein. Teilnehmerzahl: eine Ausbildungsklasse, nicht mehr als 18-20 Personen.
- Stundenweise als regelmäßig begleitender Supervisionsprozess einer Ausbildungsgruppe von Lehrenden als regelmäßige Möglichkeit zur Eigenreflexion in der Rolle und Funktion des Lehrenden. Teilnehmerzahl: maximal 10-12 Personen.
- Stundenweise als regelmäßiger Teil des Unterrichts- und Ausbildungsinhalts. Dann ist der Inhalt der Stunden nicht prozesshaft, sondern dient der fachtheoretischen Erweiterung der Ausbildungsinhalte. Teilnehmerzahl: maximal 18-20 Personen.
- Tagesweise als Seminare und/oder Workshops sowohl ausgerichtet auf Auszubildende, als auch Ausbilder. Denkbare Inhalte könnten sein:
-- Selbstreflexion als Tool zur Bildung, Entwicklung und Gestaltung beruflicher Identität und Professionalität.
-- Selbstreflexion als Teil einer eigenverantwortlichen Psycho-Hygiene und work-life-balance.
Die Themen der Workshops/Seminare können nach Absprache und Bedarf verändert werden (siehe Inhalte des Konzepts).